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SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Mein Sein - so wie ich bin

von SigridEbert am 21.02.2009 22:10

Lieber Kai,

ich finde es wunderbar, dass Du Deinem Bedürfnis nachgegeben hast und Dich hier so ausführlich über Dein "so sein" auslässt.

Es ist wichtig viel darüber zu reden und darüber zu berichten, damit mit all diesen Vorurteilen, wie - wer ist der Mann und wer ist die Frau in einer schwulen Beziehung - aufgeräumt wird. Ich glaube, der beste Weg ist immer noch Information, Aufklärung und Austausch mit Betroffenen. Was fehlt ist ein natürlicher Umgang miteinander - immer wieder treffe ich auf Menschen, die bei dem Thema "Schwule/Lesben" merkwürdig reagieren und ich dann ziemlich ungehalten werde, weil ich das unangemessen finde.

Auf Grund meiner Reaktion lenken viele dann ein und werden zugänglicher. Mich beschleicht da der Verdacht, dass die meisten erst mal so reagieren, weil sie glauben, dass das erwartet wird. Wenn sie dann merken, das sie damit auf dem Holzweg sind, erfährt man Erstaunliches - das sie das entspannter sehen, als es anfänglich den Anschein hatte.

Da frage ich mich: was soll das denn? Wo ist das Problem? Wieso können sie nicht einfach ehrlich und direkt sein? ich finde das alles ziemlich verlogen!

Mir persönlich sind schwule Männer besonders sympathisch, weil ich einen leichten Zugang zu ihrer Denkweise und ihrer Gefühlswelt finde, was ich nicht generell über hetero Männer sagen kann. Außerdem ist ein Umgang für mich als Frau mit schwulen Männern, die ich sehr mag, völlig stressfrei, ich weiß genau, dass sie mir nicht an die "Wäsche" wollen und kann auf eine Weise mit ihnen umgehen, die bei hetero Männern undenkbar wäre, wenn ich mich nicht "aufreißen" lassen will.

Für mich ist das ein sehr entspannter, schöner und auch sinnlicher Umgang, den ich sehr genieße, und das sollte hier an dieser Stelle auch mal gesagt werden. Wir können also nur gewinnen, wenn wir uns endlich so annehmen wie wir sind und uns gegenseitig Achtung und Respekt entgegen bringen.

ich umarme Dich liebevoll

Sigrid


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SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Älter werd ich ganz von alleine....

von SigridEbert am 21.02.2009 14:39

Liebe Kirsten,

ja „Älter werden wir von ganz alleine“... das stimmt! Doch das ist nur die eine Seite der Medaille! Es beschreibt ja nur den äußerlichen physiologischen Vorgang; die andere Seite der Medaille ist der psychologisch, geistig, seelische Vorgang des „Älterwerdens“ und das geht nicht so von ganz alleine!

Wie Du mit dem physiologischen Vorgang des Älterwerdens umzugehen gedenkst, hast Du Dir ja genau überlegt, und Dein Konzept gefunden. Es ist nicht meines, aber das muss es auch nicht sein. Es lebe die Vielfalt! ;-)

Was mir fehlt, ist die wichtige Komponente des psychologischen, geistigen, seelischen Älterwerdens. Wie ich schon Regina erwiderte, ist das für mich der ganz entscheidende Punkt, und bestimmt letztlich die Qualität, mit der ich älter werden kann, und wird dann auch die Qualität sein, mit der ich mein Alter leben werde.

In alten Kulturen, und sicher auch heute noch in den wenigen ursprünglichen Gesellschaften, zu finden, wurden Frauen auf den dritten Lebensabschnitt durch eine Reihe von Riten vorbereitet, und erhielten danach einen ganz neuen Status in ihrer Gesellschaft – den Status der weisen Frau.

Wir sind heute weit entfernt von solchen sinnvollen und Sinn gebenden Bedeutungen des Lebens und gerade auch deshalb mit mehr Krankheit im Alter geschlagen, als notwendig wäre!

Würden wir uns nur wieder auf den Sinn eines jeden Lebenszyklus besinnen, würde auch die Gesellschaft wieder mehr gesunden können.

Aber es ist immer Zeit, etwas zu sehen, zu verstehen und dann zu ändern...

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SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Älter werd ich ganz von alleine....

von SigridEbert am 21.02.2009 14:14

Liebe Regina,

das „Älterwerden“ ist ein unglaublich komplexer Vorgang und lässt sich nicht mit guter Laune und ein paar Formeln aus der Kiste der Positivdenker bewältigen. ;-)

Nach meiner Erfahrung geht es hier um eine ganz neue Lebensqualität, die ich mir behutsam und langsam Stück für Stück
erarbeite, um es dann genauso behutsam, in mein Leben zu integrieren.

Das ist ein langer, oft auch verwirrender Prozess, in dem ich immer wieder an Grenzen, an eigene Widerstände, an Barrieren stoße, die ich einreißen muss, will ich da weiter gehen. Das erfordert viel Mut und Entschlusskraft, viel Liebe zu sich selbst, viel Verzeihen und viel Verstehen.

Es ist eine Metamorphose zum dritten Lebensabschnitt hin, die mich bereit macht, für das, was dort auf mich wartet. Und somit ist das „Älterwerden“ eine wichtige Phase, die ich sehr ernst nehme.

Sicher ist da auch viel Platz für ein Lächeln über sich selbst...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.02.2009 14:18.

SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Mein Sein - so wie ich bin

von SigridEbert am 20.02.2009 23:49

Lieber Kai,

Deine Geschichte „Mein sein – so wie ich bin“ hat mich berührt. Sie zeigt deutlich, dass eine Unklarheit über die eigene Identität Leid mit sich bringt. Für mich stellt sich die Frage, warum wir das unseren Kindern antun; wir legen sie geschlechtlich fest, vom ersten Atemzug an, ohne ihnen die Freiheit zu geben, es selbst heraus zu finden.

Es ist an der Zeit, dass wir uns von gesellschaftlichen Normen verabschieden, die Menschen kategorisieren wie Gegenstände. Jeder Mensch sollte das Recht haben, sein Lebenskonzept zu finden, ohne sich von anderen bewerten lassen zu müssen.

Dass die katholische Kirche Dein Arbeitgeber ist, ist natürlich schon eine schwierige Situation, die ich gut nachvollziehen kann. Ausgerechnet dieser Arbeitgeber zeichnet sich ja nicht durch besondere Toleranz aus, was das „Anderssein“ angeht! Jedenfalls hoffe ich für Dich, dass es gut geht!

Alles Liebe für Dich

Sigrid

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