Umpolung - Immer wieder ein Thema

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Prignitzer43
Administrator

80, Männlich

Beiträge: 35

Re: Umpolung - Immer wieder ein Thema

von Prignitzer43 am 27.03.2009 20:27

Und ich fand zu diesem Thema heute folgende dpa-Meldung, bei gmx abgefischt:

Therapeuten glauben noch an "Heilung" Homosexueller

London (dpa) - Einige britische Psychotherapeuten glauben noch immer, Homosexualität "heilen" zu können. Jeder sechste Therapeut hat Schwulen und Lesben schon einmal angeboten, sie zur Heterosexualität zu bekehren oder ihre homosexuellen Gefühle zu verringern.

In allen Fällen hatten die Patienten um Hilfe gebeten, weil sie mit dem sozialen Druck nicht klar kamen. Das ergab eine Studie mit mehr als 1400 Psychotherapeuten, die im britischen Fachmagazin "BMC Psychiatry" veröffentlicht ist. Die Forscher der Studie hatten erwartet, dass sich solche "Heilungsangebote" auf die Vergangenheit beschränkten. Sie fanden aber heraus, dass sich die 400 bis 500 registrierten Fälle gleichmäßig über die vergangenen Jahrzehnte verteilten.
Die Fälle seien nur die "Spitze des Eisbergs", sagte der Leiter der Studie, Michael King, Professor am University College London, der Zeitung "The Independent" am Donnerstag. King, der die Studie geleitet hat, bezeichnete das Ausmaß als besorgniserregend und erschütternd. "Der Himmel weiß, was genau sie da tun. Wir haben erst gar nicht versucht, sie zu fragen, weil es keinen Beweis gibt, dass irgendetwas funktioniert."
Vor allem junge Menschen würden sich an einen Psychiater wenden, nachdem sie im Internet von Schikanen gegen Homosexuelle, erhöhter Depression und "heilenden" Therapien gelesen haben, sagte King. "Wenn der Therapeut nicht weise genug ist, zu sagen, dass dies ein Teil von ihnen ist und daran nichts krankhaft ist, mag er verleitet davon sein, ihn zu ändern. Stattdessen sollte der Therapeut sagen, dass es sehr bedauerlich ist, dass sie tyrannisiert werden, und dass er helfen kann, mit der Lage zurecht zu kommen und sie zu meistern."


Tja, Anfang der 60er Jahre, ich geoutet, durfte ich mein Studium in einem Seminar der evangelischen Kirche nur fortsetzen, wenn ich mich durch eine psychotherapeutische Behandlung von meiner Homosexualität heilen ließe. - Ja, ja, da denkt mensch nun immer, Menschheit wäre inzwischen aufgeklärter. Aber da die Homphobie zur Zeit makabre Kreise zieht, wird eben wieder jeder alte Hut zu einem neuen. Irgendwie muss man die Schwulen doch kleinkriegen.

Na, wir werden diesen ewig Gestrigen eins husten, stimmt's Kai!

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Kai

42, Männlich

Beiträge: 12

Umpolung - Immer wieder ein Thema

von Kai am 27.03.2009 13:10

Hallo Ihr Lieben,

ich habe gerade den Newsletter vom Lsvd (Lesben und Schwulneverband in Deutschland www.lsvs.de) bekommen und bin mal wieder schockiert, dass es in der sogenannten "Fachwelt" noch immer so verblendete homophobe Menschen gibt.


Aber lest selbst:


Umpolungsseminare beim internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge

Universität und die Stadt Marburg sollen sich distanzieren

Auf dem „6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge“ vom 20.-24.05.2009 in der Stadthalle und Universität von Marburg werden Referenten auftreten, die Homosexuelle zu Heterosexuellen „therapieren“ wollen. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Wir fordern die Universität und die Stadt Marburg auf, sich von den allen Angeboten und Seminaren zu distanzieren, die mit vermeintlich wissenschaftlichem Duktus homophobe und gefährliche Umpolungsangebote machen. Die Seminare tragen den Titel „Reifung in der Identität als Frau und als Mann“ und „Weibliche Identitätsentwicklung und mögliche Probleme“ und richten sich gegen homosexuelle Identitäten und Lebensweisen.

Der Veranstalter des Kongresses, die „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge e.V.“ in Frankenberg, ist dafür bekannt, antihomosexuelle Angebote zu unterstützen. Auch die Referenten sind eindeutig der Evangelikalen Richtung homophober Hetze zuzuordnen: Markus Hoffmann von der Organisation „Wüstenstrom e.V“ und Christl Ruth Vonholdt vom „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft“.

Die Bundesregierung hat zu diesen Organisationen festgestellt (Bundestags-Drucksache 16/8022 vom 12.02.2008): „Die vor allem in den 60er und 70er Jahren häufig angebotenen so genannten „Konversions“- oder „Reparations“-Therapien, die auf eine Änderung von gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten oder der homosexuellen Orientierung abzielten, werden heute in der Fachwelt weitestgehend abgelehnt.“ Es ist unverantwortlich, wenn die die Universität und die Stadt Marburg solche Organisationen oder Gruppierungen unterstützen.

Der LSVD hat deshalb den Oberbürgermeister von Marburg, den Präsidenten der Philipps-Universität Marburg und den Dekan des Fachbereichs Psychiatrie aufgefordert, solche pseudowissenschaftlichen Angebote nicht zu unterstützen.




Entsetzte Grüße, Kai

Mach mit - Welt Aids Tag 1.12.

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