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Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Geschichten vom Strich

von Kirsten am 20.03.2009 23:13

Mittwoch Abend, kurz vor 22 Uhr kommt Maria in den Container. Maria ist sicher über 60 Jahre alt. Dünnes graues Haar, mit einem Gummiband oberflächlich zusammengebunden, ein vielsagendes, lachendes Gesicht, nur leider fast ohne Zähne.
"Maria, hey, lange nicht gesehen! Kommst du grad erst?"
"Ja... ich war ja lange nicht hier. Weisste, meiner lag ja im Koma." ("Meiner" ist ein vieldeutiger Begriff in der Szene, meist "mein Zuhälter", aber eher liebevoll, wie "mein Freund, mein Mann... der von meinem Geld lebt")
"Wie, im Koma?"
"Ja, wegen dem Zucker, ne, da war der ja im Koma, 6 Wochen war er ja in Krankenhaus, da war ich den imma besuchen gegangen. Abba gezz isser wieder zuhause, aber da geht gezz nix mehr, der kann nur im Bett liegen"
Marias Mann habe ich nie gesehen. Aus ihren Erzählungen weiß ich, dass er so übergewichtig ist, dass er schon länger das Haus nicht verlassen kann. Sie leben von einer kleinen Rente, aber er ist Kettenraucher. Maria geht für seinen Tabak anschaffen. Im Schnitt hat sie alle drei Tage einen Freier, der- wenn überhaupt- schlecht bezahlt. Ich schätze, für 15 Euro muss sie 15 Stunden am Strich stehen.
"Gezz kann ich nur Nachts hier her kommen...ich muss imma erst auffen Pflegedienst warten. Der muss ja gespritzt werden. Und dann muss er essen, und dann kann ich her kommen. Aber nur kurz, weil, ich muss ihm ja seine Zigaretten drehen nacher, datt kanner ja auch nichmehr selba. Nachts weckt er mich alle Stunde für ne Zigarette zu drehen, kann ich gar nicht mehr durchschlafen. Na ja, so ist datt eben. Der hat ja sonst nix mehr von Leben, weisste..."
Als Maria geht, mache ich meinen Standardwitz: "Lass dich nicht von fremden Männern ansprechen!" rufe ich ihr nach. Ihr lautes Lachen hallt noch lange nach....




Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Kirsten

59, Weiblich

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Re: Geschichten vom Strich

von Kirsten am 20.03.2009 17:56

Freitag Mittag im Container. Es sind nur zwei Frauen drin. Das ist eine Seltenheit, oft halten sich um die 20 Frauen in dem kleinen, aber gemütlichen Aufenthaltsraum auf. Draußen scheint die Sonne, heute ist Frühlingsanfang.
Die 19jährige, hübsche Romy schaut auf ihr Handy und beginnt zu Reden, ohne aufzusehen.
"Meine Mama gestern fünfzig Jahre. Ich telefon, aber teuer." Erst jetzt sieht sie auf. Ich schaue sie an. "Deine Mutter hatte gestern Geburtstag? 50 Jahre?" Romy lächelt erleichtert, ich habe sie verstanden. "Ja, gestern viel Alkohol, Papa viel, immer viel Alkohol Papa, Mama gestern auch, weil feiert. Ganzes Familie da und feiern, viel Alkohol."
"Oh, immer viel Alkohol ist schlecht. Du konntest nicht dabei sein? Die ganze Familie hat gefeiert, großes Fest und ohne Dich?" Sie lächelt breit, ich habe wieder verstanden, was sie sagen wollte.
"Ich telefonieren meine Mutter" sagt sie und beginnt zu wählen. Ich schaue aus dem Fenster. Sie redet laut und schnell, typisch Südländer, denk ich... ich verstehe nur zwei Worte. "Mama" und "Cafe`". Laut und kurz ist das Gespräch, sie klingt fröhlich, aufgekratzt, lebendig. Dann ist Stille. Telefonat beendet. Ich schaue sie aus dem Augenwinkel an und sehe eine Träne ihre Wange herablaufen. "Romy, bist du traurig?" Ich bin überrascht, klang sie doch eben noch so fröhlich beim Telefonat. "Ja, traurig, sehr" Kurze Pause. Dann sprudelt es aus ihr heraus: "Weißt du, ich immer meine Mama sehen, zuhause 2 Monat, 3 Monat, aber jetzt 5 Monat keine Mama und noch 4 Monat warten. Ich kleine Hund zuhause. Zuhause immer kleine Hund gehen und ich liebe dieses Hund. Und meine Mama immer Essen und Kaffee trinken und reden, reden... immer ich mit Mama. Mama will, ich bleiben in Bulgaria, ich nicht soll Deutschland, aber Geld wichtig. Papa kein Geld, nur Alkohol, immer immer... ich Geld für Zuhause, für Mama brauchen Geld."
Ich frage: "Romy, weiß deine Mutter, welche Arbeit du hier machst?" "Nein! Ich sagen andere Job, putzen Haus für reiche Familie. Weißt du, einmal meine Mama treffen eine Mädchen aus andere Dorf die ist Prostituierte. Meine Mama diese Frau schimpfen und sagen, du machen deine Mama gebrochen Herz! Siehst du, ich kann nicht sagen meine Mama diese Job, sie gebrochen Herz, ich schuld. Niemals ich kann sagen meine Mama."
Romy trinkt ihren Kaffee aus und geht. "Tschüss!" ruft sie lachend. Das Wort "Tschüss" finden sie alle lustig.





Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
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Kirsten

59, Weiblich

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Geschichten vom Strich

von Kirsten am 20.03.2009 15:42

Hallo liebe LeserInnen :)
Spontane Ideen sind ja oft nicht die Schlechtesten und deshalb eröffne ich hier ganz spontan und unreflektiert eine Kolumne über meine Erlebnisse als Psychologin einer Beratungsstelle auf dem Straßenstrich.
Ich sitze gerade im Büro, Freitag Nachmittag, also ganz alleine... mal wieder ist eine Klientin nicht zum Gesprächstermin erschienen, die Wichtigkeiten sind erledigt und die Dringlichkeiten abgehakt. So habe ich Zeit, solche Ideen umzusetzen.
Ist es Wichtigtuerei, Psychohygiene, Extrovertiertheit, Geltungsdrang oder einfach Lust, etwas von dieser geheimnisumwobenen Welt in die Öffentlichkeit zu tragen oder was treibt mich? Ich weiß es nicht und es ist mir grad egal....

Selbstverständlich sind aus Datenschutzgründen Namen und Details verändert, aber die Geschichten beruhen immer auf Tatsachen.

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.03.2009 09:25.

Kirsten

59, Weiblich

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Re: Toleranz - vielleicht ein Spiegel

von Kirsten am 20.03.2009 15:02

Cool, Hans!

Das gefällt mir, macht wieder ein bisschen mehr Luft und Ordnung in meine Gedanken. Klasse!

Zu deinem Punkt 1 fällt mir spontan noch was ein: Empathie. Das heißt, möglichst gut zu kapieren, wie das Thema/das Problem sich für den Anderen anfühlt, wie es durch seine Augen aussieht. Das können wir nicht wirklich, wir können es nur versuchen. Wir schleppen ja immer unsere eigenen Werte, Normen, Einstellungen mit uns herum und das ist auch gut so...aber es hilft, zu versuchen, das alles mal außen vor zu lassen und durch fremde Augen zu sehen. Nicht, um sich brav an die Meinung des Anderen anzupassen, sondern nur, um ein bisschen nachzuvollziehen, warum es für ihn so und nicht anders ist. Wenn ich dann das "Bild" des Anderen und meines übereinander lege (oder besser nebeneinander), dann habe ich schon mal zwei von unendlich vielen möglichen Bildern derselben Sache. Das ist vielleicht ein Schritt in die Richtung "Toleranz".

Lieben Gruß

Kirsten

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Kirsten

59, Weiblich

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Re: Obdachlose

von Kirsten am 20.03.2009 10:23

Hallöchen :)

Ich will nur eben sagen: Ich denke oft an deine Geschichte. Vorgestern Nacht hatte ich Dienst im Beratungscontainer auf dem Straßenstrich. Da saß ich mitten unter etwa 20 Frauen vom Strich, von 18 bis 60 Jahre alt, und hatte immer im Kopf: "Lauter kleine Grandezzas" ...
Ich weiß gar nicht, was genau Grandezza bedeutet. Aber als eine Frau im fleckig-speckigen Grobstrickpulli mit einer Jeans, deren Ursprungsfarbe nur noch zu erahnen ist, mit ungepflegten Haaren und pechschwarzen Fingernägeln, von der ich weiß, dass sie alle denkbarenb sexuellen Dienstleistungen ohne Kondom anbietet..... mir einen Löffel mit spitzen Fingern reichte, weil trotz Spülmaschine ein Fleckchen daran haftete.... mit einem leisen Kopfschütteln, angeekeltem Gesicht und der Aussage: "Ts,ts,ts"..... da ahnte ich, was es bedeuten könnte.

Lauter kleine, verwunschene, liebenswerte Prinzessinnen. Man muss nur genau hinsehen....

Lieben Gruß

Kirsten

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Kirsten

59, Weiblich

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Re: Gedanken in einer schlaflosen Nacht...

von Kirsten am 20.03.2009 09:59

Hallöchen :)

Das gefällt mir! :-)

Zuerst hab ich gedacht: "Oh, "Schrei der Seele", das ist nix für mich, zu pathetisch, da bin ich allergisch druff"... aber die Idee, diesem Schreihals einfach den Mund zu verbieten und ihn hinaus zu komplimentieren, DAS ist allerdings ein Bild, das mir gut gefällt :)

Lieben Gruß und ruhige Nächte ;)

Kirsten

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Kirsten

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Der Journalist

von Kirsten am 16.03.2009 00:04

Bildhintergrund: Unvorteilhaftes Foto von Tom B. nach einem siegreichen Badmintonturnier im durchgeschwitzen T-shirt und roten Flecken im pausbäckigen Gesicht. Volle Schärfe auf Tom B, die umarmenden Kumpel mit datenschutzkorrekt verpixelten Gesichtern, der Hintergrund unscharf bearbeitet. Der Blick des Zuschauers frisst sich unweigerlich in Tom B`s Gesicht.

Der Journalist: "Das ist Tom B. Der Junge, den niemand gern hatte. Ausgegrenzt und gemobbt wurde er, ungeachtet seiner Badmintonerfolge. Als durchschnittlicher Schüler brachte er es nie zu Ruhm und Ehre. Beachtet wurde er nur, wenn seine Mitschüler über ihn lachten, mit dem Finger auf ihn zeigten, ihn ausgrenzten. So wurde Tom B. zu einem Aussenseiter, flüchtete sich in virtuelle Realitäten und fraß all seinen Frust in sich hineinen, bis er schließlich explodierte."

Bildhintergrund: Das Elternhaus des Tom B in Nahaufnahme, durch die Spalten der geschlossenen Jalousie erheischt der aufmerksame Zuschauer einen Blick ins Innere, ein gutbürgerliches Wohnzimmer, Eiche rustikal. Straßenschild und Hausnummer sind deutlich zu erkennen.

Der Journalist: "Hier wuchs er auf, eines der besseren Häuser im beschaulichen Schitdorf in Schleswig-Holstein. Geld spielte nie eine Rolle. Hier verschanzen sich die Eltern des Täters. Klaus und Marianne B. um unbequemen Fragen der Journalisten aus dem Wege zu gehen. Mehrere Polizisten vor dem Haus sorgen dafür, dass es auch so bleibt, die Straße ist weiträumig abgesperrt"

Bildhintergrund: Ein Schulzentrum aus Betonbauplatten. Davor der schmucklose Schulhof. Keine Menschen.

Der Journalist: "Wann werden unsere Politiker endlich etwas tun gegen Mobbing und Gewalt an unseren Schulen? Wann lernen Schüler den friedlichen Umgang miteinander, ohne andere auszugrenzen, mit dem Finger auf Schwächere zu zeigen, wann lernen Schüler endlich einen respektvollen Umgang miteinander?"

Bildsequenz: Der Journalist in Großaufnahme, eindringlich starren blaue Augen in den Schlund des Kameraobjektivs und somit in Millionen Wohnzimmer zur besten Vorabendsendezeit.

Der Journalist: "Respekt, friedlicher Umgang, Akzeptanz von Aussenseitern, Intergration der Andersartigen, der Schwachen, der Wehrlosen. das sind die moralischen Ziele, die unsere Schulen endlich verfolgen sollten. Unsere Schulen und die Elternhäuser! Dann werden wir endlich aufatmen können, weil nur so die Gefahren solcher tickenden Zeitbomben unter unseren Schülern gebannt werden können! Die Menschenrechte sollten endlich Einzug in unseren Schulen halten"

Bildsequenz: Der Blickwinkel vergrößert sich langsam. Das Gesicht des Journalisten wird von einem modernen Flatscreen-Fernseher umrahmt. Dann erkennt man einen Wohnzimmerschrank, Eiche rustikal. Ein Wohnzimmer erscheint im äußeren Bildrand. Auf dem Sofa sitzt ein Mann mittleren Alters mit einer Schußwaffe in seiner Hand. Er steckt langsam den Lauf der Waffe in seinen Mund und drückt ab.





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Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.03.2009 00:37.

Kirsten

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Die Bescheidwisser

von Kirsten am 15.03.2009 23:25

Kaum ist endlich mal was los in der Welt, kommen sie aus ihren Löchern gekrochen, direkt vor jede Fernsehkamera, unausweichlich vor jedes Mikrofon, unaufhaltbar und machtvoll. Die Bescheidwisser.
Sie erklären das Unerklärbare, sie erläutern das Unfassbare, erhellen das schwärzeste Schwarz und plaudern lässig über Unaussprechlichliches.
Gerne titelgeschmückt, wissenschaftlich abgesegnet, äußerlich einem Bild entsprechend, verbal eloquent und allen anderen immer mindestens einen Schritt voraus.
Ich mag sie nicht, die Bescheidwisser, vielleicht, weil ich selber gerne einer wäre... Dann wäre meine Welt ein gallertartiger Sicherheitssumpf, die Realität klar wie durch frischgeputzte Brillengläser und das Gefühl der Unwissenheit und Ratlosigkeit so fremd wie japanische Hochzeitsriten im Mittelalter.
Obwohl... neee... will ich doch nicht. Aber trotzdem mag ich sie nicht, die Bescheidwisser.

Kirsten, immer auf der Suche nach der Wahrheit aber eigentlich auf der Flucht vor ihr.


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Kirsten

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Re: Über Sex ;)

von Kirsten am 13.03.2009 10:29

Hallöchen :)

Na, ist doch immer wieder interessant, wie eingefahren wir Menschen in unseren Denkstrukturen so sind, wie einseitig wir alles in "falsch" und "richtig", "schwarz" und "weiß" versuchen einzusortieren... Es gibt uns eben Sicherheit, das Gefühl, die Welt zu verstehen und damit zu beherrschen... Das ist zwar dumm, na ja, aber so sind wir eben gebaut...

Lieber Herrmann: Leider ist auch mir klar, dass wir - also Leute wie Du und Ich ;)- nicht mehr tun können, als vielleicht manchmal ganz punktuell diese wohlsortierten Überzeugungsstrukturen ein wenig anzustoßen. Mal kurz dran rütteln... mehr nicht. Aber immerhin das können wir. Ich kann das sogar recht oft, denn ich unterrichte zum Beispiel KrankenpflegeschülerInnen in Psychologie und schaffe es immer mal wieder, Themen auf MEINE Art zu unterrichten und diesen jungen Menschen die Köpfe ein wenig aufzufrischen. Wenn von den mehreren tausend Schülern, nur einer durch meinen Anstoß etwas bunter denkt, haben sich 13 Jahre als Unterrichtskraft doch schon gelohnt *g*

Wir müssen uns ganz winzig kleine Ziele stecken, sonst werden wir vom Frust gefressen. Und fressen lassen sich ja nur die Dummen ;)

Lieben Gruß

Kirsten

PS) Ich musste grad sooo lachen wegen deinem Nachtrag ;) Das ist ja schon ein bisschen niedlich...

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Kirsten

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Beiträge: 54

Re: Ich habe keine Ahnung....

von Kirsten am 09.03.2009 00:00

Hallöchen :)

Macht Euch mal um meine Nachbarin keine Gedanken... seit Arne hier wohnt, hat er sie um den kleinen Finger gewickelt. Sie ließ sich die Einkaufstaschen tragen und sowas alles ;)
Und leider ist sie jetzt in einem Pflegeheim und wird vermutlich nicht zurückkehren...

Aber noch was zur Toleranz: Ich glaube ja, dass es kein "falsch" und "richtig" gibt. Ich meine, das wir diese Unterscheidung vornehmen, ist ausschließlich Ergebnis unserer Sozialisiation. Demnach wäre Toleranz also, zuzulassen, dass Menschen unterschiedlich sozialisiert werden und somit unterschiedliche Werte und Normen leben...
Will ich aber nicht. Vermutlich kann ich mich einfach nicht gegen meine Sozialisation entscheiden, auch wenn ich sie intelektuell durchschaue. Ich toleriere nicht die Beschneidung von Mädchen und Frauen. Ich toleriere allerdings auch nicht, wenn hier eine Mutter ihrem Kleinkind Ohrlöcher stechen lässt. Gleiche Schublade, unterschiedliche Tiefe.
So, und jetzt wollte ich noch ne lange Liste schreiben, was ich alles nicht toleriere, aber viel fällt mir gar nicht mehr ein. Gewalt finde ich zwar doof, aber manchmal notwendig. Vergewaltigung toleriere ich nicht. Folter toleriere ich nicht. (Aber was, wenn der Entführer meines Kindes freiwillig nicht verrät, wo er sie versteckt hat und sie sonst verdurstet? Ich würde wohl foltern...)
Neee, das ist ein verdammt kompliziertes Thema.... *kopfkratz*

Lieben Gruß

Kirsten




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