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Puck

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Re: Etwas über das Wahrheit-Sagen im engsten persönlichen Bereich: Partnerschaftspflege

von Puck am 18.08.2009 10:52

Ja, Bettina...auch da stimme ich zu. Aber mit "den kleinen charmanten" meine ich eigentlich so etwas wie kleine Aufpäppelungvorwegnahmen. Auf Deubel komm raus motivieren ist manchmal notwendig.
Allerdings hast Du völlig recht, wenn Du an die unvermeidlichen Folgen einer Unwahrheit denkst...alles was wir sagen hat ja eine gewisse Kraft, eine eigene Dynamik, die sich uns entzieht und nicht lenkbar ist. Vieles an Ungutem wäre wohl vermeidbar.
Geprägt vom Geist der 70er stellte ich an eine Beziehung natürlich andere Ansprüche. Das was uns vorgelebt worden war, hatte sich als Auslaufsmodell herausgestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob man vor lauter Achterbahnhormonen an Ehrlichkeit überhaupt dachte. Beschickert und auch hinreissend unreif hatte man zwar keine Geigen, dafür aber E-Gitarren am Himmel und eigentlich keinen Sinn für Ausschliesslichkeit. Somit fiel ein Grund für Unehrlichkeit flach...sozusagen. Und trotzdem war der Geist zwar willig, das Herz aber schwach. Natürlich verfielen wir alle mehr oder weniger doch in die alten Muster. Das finde ich heute noch als schade, denn diese haben mehr Leid über die Menschen gebracht als mancher Krieg.
Wenn ich nun ehrlich sein will, immer die Wahrheit sagen und fordern will: ist es nun die wahrgenommene, die "gefühlte" individuelle Wahrheit, oder eine allgemeingültige? Gibt es da überhaupt eine solche in einer Beziehung? Sieht da das Herz tiefer und erkennt das Wahre und das Unwahre? Mag sein, in der Liebe hat die Lüge einen Zweitnamen: Angst.

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Puck

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Re: Etwas über das Wahrheit-Sagen im engsten persönlichen Bereich: Partnerschaftspflege

von Puck am 13.08.2009 22:35

Eine Beziehung/Partnerschaft, die völlig auf Wahrheit aufgebaut ist - das ist ein Ideal. Natürlich ist die Lüge keine Basis für Menschen, weder in der Gesellschaft noch in der Familie oder Freundschaft. Aber...was ist Wahrheit? Ich nehme viele Situationen völlig anders wahr als mein Partner, denke ich. Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Das sind so Kleinigkeiten, so wie: "er hat genau gewusst dass, ich das nicht ausstehen kann".
Das ist in diesem Moment meine Wahrheit. Seine sieht anders aus. "Was hat sie nur, es war doch alles in Ordnung". Und schon wird die Wahrheit des Anderen als Lüge erlebt.
Oder gerade wenn wir emotional befangen sind, neigen wir doch schon irgendwie zu kleinen charmanten Unwahrheiten. Oder zu "Vermeidungslügen", wenn auch nur um nicht zu verletzen. Und darin liegt auch eine gewisse Wahrheit, eine die der Andere kennt. Und akzeptiert als ..als das was es ist.
Kleine Klippen des Alltags "ummogelt" man hin und wieder gerne, ohne dass es als Betrug gemeint ist. Ich glaube, dass es kaum möglich ist, zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht gänzlich wahrhaftig zu sein, was eine allgemeingültige Realität betrifft. Schlimm wird es erst dann, wenn in wirklich grundlegenden Dingen keine Ehrlichkeit herrscht.
Es ist noch garnicht so lange her, dass Ehemänner ihren Frauen verheimlichten, wieviel sie verdienten. Heute kaum noch vorstellbar, war das zu diesen Zeiten normal. Wir verlangen mehr, viel mehr von unseren Beziehungen heute. Und wir haben auch recht damit, denn ohne Ehrlichkeit kann es keine funktionierende Gemeinschaft geben. Und so plädiere ich auch dafür, für die Wahrheit. Ich weiss aber auch, sie ist ein Instrument das gut gestimmt werden will. Und das so etwas wie einen Zeitpunkt braucht.

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