Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

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Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Kirsten am 05.05.2009 00:01

Hihi...

Tschulligung, wenn ich hier jetzt mal was ganz Unwesentliches breit grinsend und fröhlich einwerfe:

Ich fühl mich hier sauwohl zwischen euch Allen :)

Ich finds einfach nur herrlich erfrischend!

...war mir grad mal so nach....

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Warschauer69

54, Männlich

Beiträge: 4

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Warschauer69 am 03.05.2009 10:13

Merke 1: Hiermit gebe ich in gebotener Kürze kund, ich habe soeben gelesen, dass ich mein Ziel erreicht habe, Frau H. Warum sollte ich da eine zweite Runde einläuten? :rolleyes:

Merke 2: Ich gebe ebenso lapidar kund, bisher habe ich mich in diesem Forum immer nur zu Wort gemeldet, wenn mir schien, dass Aufgeblasenheit, gepaart mit Borniertheit, und dies als Intellektualität ausgegeben, allzu penetrant aus einem Beitrag troff. :exclaim:

Merke 3: Wenn die Aussicht besteht, ich könnte in ein Fettnäpfchen treten, trete ich zu, denn nur wenn ich in Fettnäpfchen trete, offenbaren sich die, die um mich sind. Und nichts ist mir nötiger als zu wissen, mit wem ich es zu tun habe. Offenbarungseide machen mich nämlich hellsichtig. Aber Offenbarungseide sind mir noch niemals beschert worden, raspelte ich Süßholz. :evil:

Merke 4: Wilhelm, lass endlich davon ab, allüberall auf die Vernunft zu setzen. Mitunter wäre es Dir dienlicher, Du flöhest rechtzeitig. - Ich biete Dir jederzeit Unterschlupf. ;-)

Ich knipse keines Menschen wegen das Licht meines Verstandes aus. Mein Verstand kann irren, aber das muss mir erst der Verstand eines anderen Menschen beweisen.(Hermann W. Prignitzer)

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Prignitzer43
Administrator

80, Männlich

Beiträge: 35

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Prignitzer43 am 03.05.2009 01:52

Nun mal sachte: Alle, die das Altern oder Alter sich als Fest ausgestalten, mögen dies tun. Ich habe es in meinem Beitrag niemandem abgesprochen, ich habe lediglich mitgeteilt, dass ich dem Altern bzw. dem Altsein nichts Vorteihaftes abgewinnen kann. Und die eigentümlichen Einwürfe David Warschauers mal außer Acht gelassen, weil ich dergleichen Sonderbarkeiten meines Ob-ich-will-oder nicht-Gefährten, wir einander verfallen, schon nahezu 21 Jahre nicht kommentiere, außer dass ich hin und wieder sage: "Ja, ja, schon gut, Moishe, ich geh jetzt erst einmal meiner Wege...", möchte ich hier lediglich kundtun, dass mir als Antwort auf meinen Beitrag Verallgemeinerungen wie die, die ich jetzt zitieren werde, fehl am Platz zu sein scheinen:

Denn was nicht drin ist, kann auch nicht nach außen dringen. Ganz einfach. Augen können nicht strahlen und anderen Menschen gefallen, wenn das Strahlen nicht wahrhaftig aus der Seele kommt. Doch wenn es so ist, dann zieht kein Alter eine Grenze für sexuelle Attraktivität. Vielleicht, meine Lieben, vergesst ihr einfach auf die wahrhafte Lebensfreude, die einen Menschen aus seinem Inneren strahlen lässt.


Was bitte soll mir dieser Gemeinplatz, der sich wie ein Rundumschlag liest, denn sagen, Esther? Und ich muss Dir bescheinigen, Deine Antwort auf meinen und Bettinas Beitrag ist voll solcher Verallgemeinerungen, und die kommen auch noch mehr oder weniger gereizt daher, als fühltest Du Dich bewusst oder unbewusst angegriffen. Was ich andererseits Sigrids Beitrag nicht bescheinigen kann, weil Sigrid dicht bei sich geblieben ist, anstatt Bettina oder mir eine "falsche" Bewertung des Alterns bescheinigen zu wollen. Das, was Sigrid erwidert hat, ist souverän erwidert. Das, was Kirsten anwortete, auch. Aber von solcher Souveränität lese ich in Deiner Schreibe allzu wenig, Esther. Was ich übrigens schon bei Deinen Reaktionen auf die Reaktionen bezüglich Deiner Erzählung bemerkt habe: Du fühltest Dich arg fix angegriffen, so schien mir. Und Schreibende sollten doch wissen, dass das, was sie in die Welt setzen, durch die Leser ein Eigenleben erfährt. Und meint ein Schreibender/eine Schreibende, Lesende hätten etwas missverstanden, dann hat ein Schreibender/eine Schreibende zunächst nachzuschauen, ob die Schreibe dem Miissverständnis womöglich Raum gibt.

So, dies wär's, was ich anzumerken hätte. Und morgen gehe ich wieder meinem Tagwerk entgegen, und für mich (für mich!!!) bleibt's bei dem Motto: Genug ist nie genug. - Und niemand muss mir folgen.

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Esther
Gelöschter Benutzer

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...Nun mal: DAS WORT ZUM SONNTAG

von Esther am 02.05.2009 18:47

Hallo Warschauer69,

fürchte dich nicht - ich fürchte mich auch nicht, wenn ich nun mal etwas überschreite, womit du mir das Wort verbieten willst - eine deiner sogenannten "Schamschwellen". Also, ich frage dich per se, was soll der Sinn dessen sein, was du mir da in der Morgendämmerung zukommen lässt?

Festhalten möchte ich, dass du seit Beginn deiner Mitgliedschaft (17.03.2009) diesem Forum ganze zwei Beiträge als "Antworten" auf Beiträge von mir gespendet hast. Beide sind keine Auseinandersetzung mit der von mir eingebrachten Thematik. Vielleicht sollte ich mich ja geehrt fühlen, dass du dich ausschließlich durch meine Äußerungen zu derartigen Höhenflügen hinreissen lässt. Vielleicht hüllst du dich ja ganz einfach bloß gern in den Anschein eines gewissen Nimbus und hast dich zu diesem Zweck auf mich eingeschossen. Vielleicht habe ich auch wunde Punkte von dir getroffen. Im Prinzip ist mir deine Motivation für die Schmach, die du mir zuteilen möchtest, ziemlich egal.

Interessant wäre nur, zu wissen, welcher Mensch hinter all dem sich so schämt, dass er sich verstecken muss, dass er weder sein Gesicht zeigen noch seine Einstellung zum Ausdruck bringen kann - dass er nur aus der Geborgenheit des Hinterhalts sich zu schießen traut. Das nenne ich Feigheit. Jetzt kannst ja wieder loslegen. Da gibt es in meinem Sprachgebrauch wohl einige Reizwörter für deine Psyche.

Ich lasse dich aber nicht ganz hängen, ein paar Empfehlungen von mir solltest du dir schon noch antun:
Zielführend für dich wäre INSIDE googeln. Vielleicht streifst du ja mal den richtigen Pol, der dir den Drive nach outside gibt.
Was dein ambivalentes Verhältnis zu Scham und Grenzen betrifft, wäre die Lektüre eines wirklich tiefgreifenden Buches der Renner für dich: "Die Schule der Scham" vom Schweizer Schriftsteller Roger Monnerat.
Und mit der Wahrheit - halte dich doch an Ingeborg Bachmann und ihre Feststellung, dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar sei.

Übrigens war das ein Fehlgriff mit Wilhelm, mit dem habe ich es nicht so, ich orientiere mich da eher an Prometheus.

Nun, nimm es nicht schwer - nimm es als mein Wort zum Sonntag, Bübchen.


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Hans

75, Männlich

Beiträge: 14

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Hans am 28.04.2009 20:35

Na, wenn Esther nicht soll, ich wage es mal: Bitte, lass mich an deiner Erkenntnis teilhaben, bin langsam wirklich neugierig auf deine Gedankengänge, falls es deine Schamschwelle nicht überschreitet.

Interessant die Sichtweise von Wahrhaftigkeit als Falle. Das eine ist eine Qualität, das andere eher ein Motiv. Natürlich kann auch Wahrhaftigkeit Mittel zum Zweck sein. Wenn der Zweck die Analyse meiner GesprächspartnerIn ist, könnte man sich auch über die moralische Qualität des Zwecks unterhalten. Aber ich gebe zu: Ambivalenz ist unvermeidbar.

Bin gespannt auf deine Offenbarungen. Darf ich um Wahrhaftigkeit bitten? ;-)

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Warschauer69

54, Männlich

Beiträge: 4

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Warschauer69 am 24.04.2009 02:22

Wilhelm, Du Feuerschlucker, Du Schlangenbeschwörer, Du G'ttlicher bei Tag und bei Nacht... oder sollte ich sagen: bei Nacht und dann erst bei Tag?;-)... ach, komm her und sei mir gegrüßt ob Deiner Wahrhaftigkeit, mit der Du allzeit lichterloh Brennender rundum Feuer auf Feuer entfachst und die Menschen dazu bringst, sich zu offenbaren und - zu verraten.

Tja, Frau H e b e i n, Sie kamen (mal wieder) nicht drumherum. - Trösten Sie sich, Sie sind nicht allein. Wilhelm hat schon ihrer Viele in Fallen tappen lassen.

Und fragen Sie jetzt ja nicht, wie ich das meine; seien Sie mit sich gnädig. Gönnen Sie sich diese Schamschwelle. - Wenigstens diese eine.




Ich knipse keines Menschen wegen das Licht meines Verstandes aus. Mein Verstand kann irren, aber das muss mir erst der Verstand eines anderen Menschen beweisen.(Hermann W. Prignitzer)

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Esther
Gelöschter Benutzer

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Esther am 23.04.2009 20:54

Oh, da muss ich mich auch noch mal kurz melden, bevor ich für ne Weile nach Italien abzische.
Sigrid, du hast Vieles zum Ausdruck gebracht, das ich genauso empfinde.

Ich möchte all Jenen, die das Alter als so destruktiv empfinden, eine grundsätzliche Frage stellen:
Was erwartet ihr euch eigentlich von dieser Einstellung? Die letzten Jahre ziemlich mies? Warum wollt ihr dann nicht gleich sterben? Leben ist Lernen, ist Weitergehen, ist Annehmen. Das Altern beginnt nicht irgendwann vielleicht Mitte vierzig. Man altert ständig und man geht ständig weiter (oder auch nicht, was aber zu einer gewissen Bewusstseinseinschränkung führt). Ein Bauer, der im Herbst jammert, dass der Frühling nicht mehr da ist, hat irgendwas Wesentliches nicht mitgekriegt. Ein Mensch, der seiner Jugend hinterher trauert, mitnichten. Das Leben umfasst nun mal alle Jahreszeiten.

Für mich haben diese Jugend-Lobhudeleien in gewissem Maße auch mit Unwahrhaftigkeit zu tun. Unwahrhaftigkeit im Sinne von sich selber nicht begleiten auf der eigenen Lebenszeit, irgendwann nur mehr die einstige ästhetische Hülle wahrnehmen wollen - kurz die Weigerung, sich mit all den zurückgelegten Jahren und ihren äußerlichen und innerlichen Zeichensetzungen anzunehmen. Ein wesentlicher Aspekt für solches Verhalten ist wohl fehlendes Selbstbewusstsein. Wenn das eigene Ich nur aus der Reflektion auf die Gesellschaft und von der Gesellschaft lebt, hat es schon ein sprachliches Manko. Diesem "Ich" fehlt die Eigendimension, der Rückzug auf und die Auseinandersetzung mit sich selbst. Und dieser Eigenbezug, der Gang ins eigene Innen, sollte eigentlich schon in jungen Jahren stattfinden.

Denn was nicht drin ist, kann auch nicht nach außen dringen. Ganz einfach. Augen können nicht strahlen und anderen Menschen gefallen, wenn das Strahlen nicht wahrhaftig aus der Seele kommt. Doch wenn es so ist, dann zieht kein Alter eine Grenze für sexuelle Attraktivität. Vielleicht, meine Lieben, vergesst ihr einfach auf die wahrhafte Lebensfreude, die einen Menschen aus seinem Inneren strahlen lässt.

Na, und ob man gerade Jeden, der einem über den Weg läuft, vögeln will - ist Geschmackssache, meine ich. Hat aber nichts mit Homo- oder Heterosexualität zu tun. Habe ich früher öfters mal gemacht, hat meistens nur Ärger gebracht, weil ich die One-Night-Stands, die sich dann meist als sehr anhänglich entpuppten, wieder loswerden musste. Und weil das - ganz ehrlich gesagt - nicht unbedingt die besten Orgasmen sind. Man muss sich halt entscheiden, was man will. Sucht man Anerkennung über sexuelle Abenteuer oder sucht man seine eigene Lusterfüllung. Das ist eine Sexsache und wiederum keine Alterssache. Und männliche Potenz ist nicht die einzige Größe, mit welcher sich großartige sexuelle Zusammenkünfte gestalten lassen. Männliches Begehren und Selbstbewusstsein schon (ich spreche jetzt mal für mich als Frau). Es gibt zum Glück viele Möglichkeiten ..

Ja, und was ich mir heute wirklich erlaube und worauf ich stolz bin, ist eine Selektion. Eine Selektion der Menschen, denen ich Eintritt in mein Leben gewähre, die ich in mich reinlasse - so oder so. Ich würde nicht alles nehmen wollen, was sich mir bietet. Nicht, weil ich es nicht mehr kriegen kann - wie du, Hermann, die Dinge bezeichnest - sondern weil ich mir nur das nehme, was ich will. Weil ich weiß, was mir gut tut.



Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.04.2009 21:30.

SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von SigridEbert am 23.04.2009 17:21

Lieber Hermann,

ich denke dass wir einfach anders sind, zumindest bin ich das! Zunächst bin ich Frau und als solche schon mal per se anders als ein Mann, dann bin ich nun mal heterosexuell durch und durch ;-) und auch das macht mich anders, im Vergleich zu einem homosexuellen Mann.

Unter meinen engeren Freunden gibt es einige homosexuelle Männer und von intensiven Gesprächen mit diesen auch und vor allem über Sexualität im Allgemeinen und im Besonderen weiß ich sehr wohl dass es da gravierende Unterschiede gibt was Männer und Frauen und auch was homosexuelle und heterosexuelle Menschen angeht. Ich fand das immer sehr interessant anderen Lebenskonzepte und Sichtweisen kennen zu lernen und im Bezug zu meinen Ansichten und Vorlieben zu sehen.

Mir war nie an rein sexuellen Beziehungen gelegen, will nicht behaupten, dass ich nie welche hatte, doch mir war das irgendwann zu anstrengend zu oberflächlich, zu langweilig und zu fad. Als ich das feststellte habe ich es einfach gelassen. Dass homosexuelle Menschen da eine völlig andere Haltung haben und natürlich auch heterosexuelle Menschen, ist mir wohl bewusst und das finde ich auch in Ordnung – ist nur nicht meins.

Was den Spaß und die Freude an der Sexualität angeht, kann ich nur sagen, dass davon in meiner Jugendzeit keine Rede sein konnte und auch später als erwachsene Frau war die Freude eher begrenzt. Das lag vor allem darin begründet, dass ich meinen Körper nicht gut genug kannte und dass das Reden über Sexualität in der Beziehung nicht Tagesordnung war.

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es war ein ziemlich naiver Umgang mit Sex und Körper, ich war jedoch mit dem zufrieden was war.

Wie gesagt, irgendwann ging mir auf, dass es das nicht ist, was ich will, und ich begann damit heraus zu finden, was ich denn nun will und wie ich es will. Dabei habe ich ne Menge ausprobiert (bin nun mal Praktikerin, theoretische Ausflüge bringen mir nicht viel) ;-) und habe so letztendlich heraus gefunden was für mich am besten ist.

Das heißt aber nun noch lange nicht, auch einen Partner zu haben mit dem das möglich ist, besonders wenn die individuellen Wünsche nun mal einfach nicht zusammen passen wollen. Nun könnte ich mir ja einfach einen anderen Partner „nehmen“ und von vorne anfangen, doch wie bereits gesagt, an rein sexuellen Begegnungen war ich nie interessiert, und daran hat sich bis heute nichts geändert!

„Ich bin, je älter ich werde, für einen immer größeren Teil der Menschheit erotisch entwertet“ dass Hermann kann ich für mich nicht bestätigen. Auch jetzt als 56 jährige Frau kann ich mich nicht beklagen, was gewisse Angebote diverser Männer angeht, und darunter ist auch der eine oder andere 20 Jahre jüngerer Mann zu finden. Der Punkt ist nur, ich bin nicht interessiert! Ich will einfach mehr - ich bin „scharf“ auf den "ganzen" Mann, nicht nur auf sein Geschlechtsorgan! Das wäre mir viel zu wenig! Ich will Geist, Intellekt, Esprit, Auseinandersetzung, Spannung, Liebe, Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität! Und genau das können die meisten nicht liefern und Jüngere schon mal gleich gar nicht! Liegt auch nicht in ihrem Interesse – verständlicherweise!

Aber in meinem! Das ist doch der Punkt!

Glücklicher Weise ist ein solcher Mann vor einiger Zeit vom Himmel gefallen - direkt vor meine Füße! Habe mich verliebt wie noch im Leben, und das meine ich auch so, da ich ja einige Vergleichsmöglichkeiten habe. Ich weiß jetzt einfach mehr über mich, über das was ich will, und wie ich „gestrickt“ bin. Konnte also auf ganz andere Weise entscheiden, ob ich dazu „ja“ sagen will – und ich wollte und habe „ja“ gesagt!

Inzwischen habe ich das Stadium des „Verliebt seins“ hinter mich gelassen und bin in eine gelassene tief empfundene Liebe gewechselt, die getragen ist vor allem von „den anderen verstehen zu wollen“ um ihn in seinem „so sein“ annehmen zu können. Das hätte ich als jüngere Frau nie gekonnt, dazu fehlte einfach zu viel noch an Erfahrung und auch an „Misserfolgen“ aus denen es noch zu lernen galt. Das meine ich auch in Bezug auf Sexualität!

Deshalb kann ich sagen, dass Liebe und Sex für mich jetzt mit 56 eine tiefere Dimension haben und dass meine „Erlebnis- und Empfindungsfähigkeit“ eine ganz andere ist, die ich so als jüngere Frau nie erfahren habe! Deshalb kann ich sagen, dass ich nicht tauschen wollte mit einer 20 oder 30 jährigen Frau, oder mir wünschte in dieses Alter zurückkehren zu können. Mal ganz davon abgesehen, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Frauen ab 50 in der Tat eine höhere sexuelle Empfindungsfähigkeit haben und orgasmusfähiger sind als jüngere Frauen. Das ist allerdings ein rein weibliches Phänomen und auf Männer nicht übertragbar. Es soll unter anderem mit der Tatsache zusammen hängen, dass wir in diesem Alter in aller Regel nicht mehr schwanger werden und so wesentlich gelassener und entspannter Sex haben können.

„Eure Worte les' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Ja Hermann, dass will ich dir gerne glauben, schaust du doch dieses Thema betreffend aus einem ganz anderen Blickwinkel in die Welt.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich jetzt mit 56 eine neue Liebe leben und erleben darf, und das ich mich geliebt fühle so wie ich bin, eben auch mit meinen altersbedingten „Makeln“ ja dass das nicht einmal eine Rolle spielt, weil auch "er" eine „altersbedingte“ Sicht hat und er nicht den „makellosen Körper“ sexy findet, sondern sexy ist vor allem (wie auch die von mir so vermissten Dinge) Geist, Intellekt, Esprit, Auseinandersetzung, Spannung, Liebe, Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität, die im anderen ihr Gegenstück finden.

Wo soll denn das ein/e 20 oder 30 Jährige/r hernehmen? Sind wir in dem Alter doch erst auf dem Weg, und manch einer kommt ja auch nie an. Siehe 50 bis 80 Jährige, die eine 20 Jährige heiraten, oder umgekehrt, soll es ja auch geben! Ist auch in Ordnung – ist nur nicht meins. Ich will was anderes – und ich habe was anderes – einen „ganzen“ Mann!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.04.2009 00:00.

Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Kirsten am 23.04.2009 14:18

Hallöchen :)

Vielleicht, vielleicht, vielleicht....

... liegen die Unterschiede zwischen uns gar nicht im "Älter werden", sondern im "jung gewesen sein"?
Ich war fast nie so, dass ich meine Lust mit Diesem oder Jener ausleben wollte. Ich war nur sehr kurze Phasen in meinem bisherigen Leben "sexuell attraktiv" für die meisten Menschen. Mir haben sie praktisch nie "nachgeschaut" egal ob alt oder jung, Mann oder Frau...

Es war mir nie wichtig. Die wenigen kurzen Phasen habe ich mal ausprobiert, fand sie eher anstrengend, jedenfalls nicht unbedingt erstrebenswert. Zumal ich nie darauf aus war, potentielle SexualpartnerInnen zu finden. Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in Beziehungen und außer sehr gelegentlichen Abenteuerchen am Rande war meine Sexualität auf mich und meinen Partner/meine Partnerin ausgerichtet. Andere Interessenten empfand und empfinde ich eher als lästig...

Vielleicht vermisse ich es deshalb alles nicht?

Ist nur so eine Idee.... keine Ahnung ob es das sein könnte... aber wenn ich Euch, Bettina und Hermann, so lese, finde ich mich so gar nicht wieder. Mein Leben war nie so...

Wobei, am Rande bemerkt... *Räusper*... ich schaue vielleicht einem Menschen von 10000 nach, weil ich ihn/sie interessant/attraktiv finde. Und Euch würd ich nachschauen... grad euch... aber nicht, nach denen auf Euren "Jugendfotos", sondern denen, die ihr jetzt seid... seltsam, oder? Na ja, vielleicht bin ich aber auch sowieso irgendwie anders ;)

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Prignitzer43
Administrator

80, Männlich

Beiträge: 35

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Prignitzer43 am 23.04.2009 04:01

Hans, Esther, Sigrid, ich sag's frei heraus: Ich kann Eure gewisse Abgeklärtheit oder auch nur Gelassenheit bezüglich des Alterns nicht teilen. Ich sag' allerdings ebenso frei heraus, dass ich Euch Eure Einstellungen zum Altern sowohl zugestehe, als auch gönne. Sage aber desgleichen frei heraus: Eure Worte les' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Und "weise" kann ich das schon gar nicht nennen. Aber davon einmal abgesehen, kann ich nicht behaupten, dass mich mein sexuelles Erleben und meine Orgasmen bei güldenem Sonnenuntergang (ums "poetisch" zu formulieren) in tiefere Tiefen reißt, als es mir bei flirrendem Sonnenaufgang oder bei grellster Mittagssonne zuteil wurde. Ich genoss und genieße immer in vollen Zügen, nur genoss ich schon mal grenzenloser, nahezu grenzenlos, und von diesem "nahezu grenzenlos" bin ich, alternd oder gar alt, inzwischen betrüblich weit entfernt, und damit meine ich jetzt nicht meine Potenz, obwohl ich, der ich im Juni 66 werde, womöglich auch irgendwann von ihr reden muss, rede ich von den Grenzen, in die mich das Altern oder Altsein manövriert, und das ist mir auch keine vergnüglich Aussicht, aber: Kommt Zeit, kommt Rat, oder auch nicht, doch reicht's allemal, wenn ich mich damit auseinandersetze, wenn's anliegt. Ich halt's da mit Albert Einsteins Aussage: "Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug." Also bleibe ich bei der Gegenwart und bei der Vergangenheit, und wenn ich die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleiche: Warum soll ich die Zeit nicht für wertvoller halten, in der ich mich sexuell nahe grenzenlos tummeln konnte, weil mir nahezu jeder... und ich Schwuler sage bewusst 'jeder'... also nahezu jeder gefolgt ist, nach dem ich Verlangen hatte. Sprich: Allein meine Lust machte die Auswahl. Und das kann ich nun wahrlich nicht mehr behaupten! Ich bin, je älter ich werde, für einen immer größeren Teil der Menschheit erotisch entwertet, und wenn ich''s leugnete, lügte ich mir eins in die Tasche, und wenn ich behaupten würde, dass mir meine fortschreitende erotische Entwertung und die daraus resultierenden immer geringeren Möglichkeiten sexueller Begegnungen nichts ausmachten, belügte ich Euch. - Nein, gerade was das Sexuelle betrifft, kann ich keine Vorzüge des Altwerdens erkennen. Mich hindert das Altwerden oder Altsein an meiner mich ausmachenden Lebensgier, die ich mit dem Satz umschreiben könnte (der nicht von mir erfunden ist): Genug ist nie genug. Ich gestatte aber jedem und jeder, das dies nicht sein/ihr Lebensmotto ist. Doch ich gehe von diesem Motto nicht ab; eher verfluche ich das Altwerden. Denn ginge ich, ich(!), davon ab, hätte ich das Gefühl, ich stürbe vor der Zeit. Und das gestatte ich mir nicht. Auch wenn's womöglich nicht weise ist.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.04.2009 04:09.
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