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SigridEbert

71, Weiblich

Beiträge: 24

Re: Das Wahrheit-Sagen. Nur ein paar Zitate

von SigridEbert am 22.04.2009 23:32

Die Wahrheit-sagen – ja welche Wahrheit? Wenn ich die obigen Zitate etwas genauer untersuche, dann fällt mir vor allem eines auf - es geht offensichtlich um „meine“ Wahrheit über „andere“. Und das macht mich doch erst mal ordentlich stutzig. „Meine Wahrheit“ kann ja wohl erst mal nur eine Subjektive sein, und „die Wahrheit“ über „einen anderen“ somit auch nur eine Subjektive.

Ich halte es für völlig ausgeschlossen „die Wahrheit“ über einen anderen Menschen wirklich zu kennen. Ich kenne bestenfalls "vermeintliche" Fakten, das sind "vermeintliche" objektive Tatsachen, wobei das nichts mit „Wahrheit“ zu tun hat. Das kann jeder Jurist mit ein paar Sätzen erklären. Spätestens vor Gericht wird das sehr deutlich! Dort interessiert sich nämlich niemand für die „Wahrheit“ des Einzelnen sondern dort gilt das einzige Interesse den nackten Fakten und Tatsachen. Hieraus entwickelt sich dann im günstigen Fall eine für alle als vom Gericht gültige erklärte „Wahrheit“!

Diese Vorgehensweise im juristischen Sinne muss ja einen Sinn haben. Denn „meine Wahrheit“ kann ja auf Grund von Fakten plötzlich zu einer „Unwahrheit“ über den anderen führen. Also halte ich es für sehr sinnvoll mit „meinen Wahrheiten“ über „andere“ äußerst vorsichtig zu sein und es lieber mit „meiner Wahrheit“ über „mich“ zu versuchen.

Was heißt denn „meine Wahrheit“ über „mich“? Für mich bedeutet dass zunächst einmal beispielsweise in einem Streitgespräch mich von „Du-Botschaften“ – du hast..., du bist..., du sollst..., du musst..., etc. – zu verabschieden und dafür lieber „Ich-Botschaften“ zu verwenden, die dem anderen zeigen was bei mir von dem was er gesagt oder getan hat angekommen ist und was es mit mir macht.

Das ermöglicht dem anderen zunächst einmal zu prüfen, ob das was angekommen ist, so von ihm gemeint und gewollt war, und er hat die Möglichkeit zu erkennen, was es beim Gegenüber auslöst. So sind wir auf dem Weg die jeweilige „Wahrheit“ des anderen auszuloten. Für mich ist es hier jedoch unabdingbar ehrlich zu sein, also die „Wahrheit“ zu sagen – nämlich über „mich“! Wenn ein solches „Streitgespräch“ von beiden ehrlich geführt wird, sind beide der „Wahrheit“, ihrer eigenen und der des anderen, ein Stück näher gekommen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.05.2009 22:56.

Esther
Gelöschter Benutzer

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Esther am 22.04.2009 21:50

Oh Hans - das hast du schön gesagt. Manchmal erscheinst du mir fast weise. Hast wirklich tief geblickt. Zumal ich mir erlaube, stellvertretend für viele Frauen im "fortgeschrittenen Alter" zu sagen:
Es ist gut. Es ist sehr oft besser als vorher. Das Selbstverständnis ist der beste Freund und das aus all den Jahren geschöpfte Selbstbewusstsein hat eine 1a-Qualität, spießt sich nicht an eigenen und fremden Äußerlichkeiten. Der Sex einer in die Jahre gekommenen Frau sprengt die Dimensionen der jugendlichen Aufgeregtheit. Manche Männer und Frauen wissen das.

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Hans

75, Männlich

Beiträge: 14

Re: Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Hans am 21.04.2009 20:34

Liebe Bettina,

ich werd jetzt 60 und bin manchmal noch unsicher, wie ich das finde. Was meinen Körper angeht, mag ich das Altern nicht. Da bin ich allerdings selbst mit dran schuld, weil ich weder Sport mag noch das Rauchen lasse. Und eine dicke Krebsoperation (aber nix Akutes mehr) vor 10 Jahren hat mich auch nicht verjüngt ;-)

Wenn ich mich schon mal in jüngere Jahre zurückträume, zucke ich nach kurzer Zeit zusammen: Der jüngere Hans hatte zwar tolle Erlebnisse, aber der alte hat einfach den besseren Inhalt. Hab mir zwar auch schon mal vorgestellt, unter Beibehaltung meines jetzigen Wissens 18, 30 oder 40 zu sein, die Imagination verlor aber ganz schnell ihren Reiz; und zwar umso schneller, je jünger ich mich machte. Bei mehr als 10 Jahren rückwärts bekam ich das Gefühl, dass das in einer schmerzhaften Isolation enden müsste. Der Jungbrunnen funktioniert nur ganzheitlich, und der Preis wäre mir zu hoch.

Gelegentlich grantig, manchmal traurig, öfter aber auch gelassen akzeptiere ich deshalb den Vorgang. Außerdem hab ich das Gefühl, dass noch paar Abenteuer warten, die das Alter voraussetzen, sonst erlebt man sie nicht. Vielleicht ist auch das Sterben so ein Abenteuer, wenn man das Glück hat, es alt zu erleben.

Ach ja, noch was: Die Jungs, die durch dich hindurch gucken, wissen (noch) nicht, wie auf-, an- und erregend eine Frau mit 50 oder 65 sein kann. Vermutlich auch mit 70 und mehr, aber das muss ich noch herausfinden, wenn mir die Zeit bleibt :-)


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Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Frauen aus den neuen EU-Beitrittsländern in der Prostitution in NRW

von Kirsten am 21.04.2009 13:20

...und es ist noch lange nicht vorbei....

*Bildzeitung heute*

*kopfschüttel*

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.04.2009 13:20.

Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Frauen aus den neuen EU-Beitrittsländern in der Prostitution in NRW

von Kirsten am 20.04.2009 13:41

Na toll...

Heute in der Bildzeitung NRW auf Seite 3: Fette Überschrift:

"Staat bezahlt Abtreibung für Straßen-Huren!"

Link *klick*

Genau... das ist der eigentliche Aufreger an der Geschichte... BILD hats kapiert....

Mannomann... "...die Geister die ich rief..." Jetzt haben die Medien zwar alle Interesse an dem Thema, aber SO hatte ich mir das nicht gedacht.

*grmpf*

Lieben Gruß

Kirsten



Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.04.2009 13:52.

Bettina

64, Weiblich

Beiträge: 23

Die Vorzüge des Altwerdens kann ich nicht erkennen...

von Bettina am 19.04.2009 11:05

...zumindest nicht im Hinblick darauf, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Auch wenn es so ist, dass viele Menschen mittleren Alters sich selbst als jünger aussehend als sie sind einschätzen (habe ich auf der yasni-Seite von Mario Wiegel gelesen), der Blick anderer ist in der Regel realistischer. Und das ist auch nur natürlich und in Ordnung so, nur mag ich mir das nicht so zurechtbiegen, als wäre es auch noch etwas Vorteilhaftes. Also, ich habe früher immer behauptet, ich kriege es überhaupt nicht mit, ob auf der Straße einer hinter mir herschaut. Aber wenn ich jetzt mit meiner Tochter unterwegs bin, bekomme ich sehr wohl mit, dass sie angesehen wird. Und durch mich kuckt Mann bereits hindurch als sei ich schon ausgemustert. Na, da habe ich mich selbst ertappt dabei, dass ich das dann doch nicht so toll finde.
Hierzu passend habe ich ein Sonett von Shakespeare gefunden. Er beschreibt den altersbedingten Verfall - der uns ja alle erwischt, wenn wir nicht vorher sterben - ganz ohne Beschönigung. Allerdings, seine Lösung für dieses Dilemma finde ich persönlich nun überhaupt nicht tröstlich. Er schlägt vor, rechtzeitig ein Kind zu zeugen, welches dann Schönheit im Sinne von Jugendlichkeit und sexueller Anziehungskraft weiterträgt, auch wenn man selbst es nicht mehr ist.
Hier also nun Shakespeares 2. Sonett, ins Deutsche übertragen von Martin Flörchinger:

Wenn vierzig Winter Dein Gesicht verheeren
Und tiefe Furchen in die Stirn Dir graben,
Wird Deine Schönheit, die wir jetzt verehren,
Den Wert von weggeworfnem Kehricht haben.

Wenn man dann fragt: Soll das die Anmut sein,
Die uns einst so beglückt in frohen Tagen,
Der eingefallnen Augen trüber Schein?
Das wäre Schand' und Spott - nicht zu ertragen!

Du hättst von Deiner Schönheit mehr Gewinn,
Könntest Du sagen: Hier, mein zarter Erbe
Macht alles gut, verdeckt, was ich jetzt bin,
Die Schönheit bleibt, auch wenn ich selber sterbe.

Du bliebest jung, und wärst Du noch so alt,
Dein Blut ränn' warm - und schien Dir's noch so kalt.

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Hans

75, Männlich

Beiträge: 14

Re: Geschichten vom Strich

von Hans am 15.04.2009 23:43

Kompliment!:-)

Kann ich gleich erweitern: Hab gestern den Beitrag bei Frau-TV gesehen. Du und Kolleginnen, ihr habt das aktuelle Problem eindringlich und gut nachvollziehbar dargestellt. Hast mir prima gefallen, hättest dich beim Interview gar nicht selbst festhalten müssen :-)))

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.04.2009 10:50.

Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Frauen aus den neuen EU-Beitrittsländern in der Prostitution in NRW

von Kirsten am 15.04.2009 21:46



Morgen, 22:00 Uhr im WDR

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Kirsten

59, Weiblich

Beiträge: 54

Re: Geschichten vom Strich

von Kirsten am 14.04.2009 20:55

Jau....

Dem Sozialdezernenten hab ich das Fernsehteam auf den Hals geschickt. Da hat er in die Kamera erzählt, dass er ganz schnell was tun will... Die Journalistin will in 6 Wochen wieder kommen.

Einer meiner Kommentare wird als Leserbrief abgedruckt.

Und es wurde eine "Sicherheitskonferenz" in Dortmund ins Leben gerufen, (Politik, Polizei, Soziale Träger) um die Thematik anzugehen. Die erste Sitzung war mehr eine Bestandsaufnahme, aber mal sehen, wie es weitergeht....

Landesministerium hat einen Antrag von mir... der verstaubt da....

Eine private Stiftung anzupumpen, ist eigentlich nicht mein Ding...aber es kann ein Faktor von Vielen werden. Ich werde die Politik nicht außen vor lassen. Die müssen jetzt ran. Osterferien sind vorbei ;)

Lieben Gruß

Kirsten



Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Hans

75, Männlich

Beiträge: 14

Re: Geschichten vom Strich

von Hans am 14.04.2009 19:00

Hab die Kommentare gelesen. Wenige, darunter natürlich deine, gehen tiefer auf das Problem ein, wie immer. Für mich ist es eine klassische politische Aufgabe. Die Dimension ist zwar eigentlich europäisch, und u.a. deshalb wird die Aufgabe und insbesondere die Finanzierung von Lösungsansätzen vermutlich zwischen den politischen Ebenen hin und her geschoben, kann ich mir jedenfalls gut vorstellen.

Ich würde es politisch angehen, mir also die/den zuständige/n Europa-, Bundestags-, Landtags-Abgeordnete/n sowie Bürgermeister/in und Amtsleiter/in bzw. Dezernent/in ranholen, die machen sowieso demnächst alle Wahlkampf und sind ansprechbar. Auch die Polizeiführung ist mit Sicherheit interessiert. Als Forum würde ich eine Stadtteilkonferenz anpeilen.

Dein Projektentwurf könnte auf diesem Weg an Gewicht gewinnen und eher durchsetzbar sein. Ziel wäre für mich eine Art Projektgruppe, die die verschiedenen politischen Ebenen verzahnt.

Ich weiß, Politik ist ein mühsames Geschäft.

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