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Bettina

64, female

Posts: 23

Re: Älter werd ich ganz von alleine....

from Bettina on 02/22/2009 11:27 AM

Hallo, ich grüße alle, die sich hier bisher zu Wort gemeldet haben! Beim Lesen stelle ich fest, das Thema bewegt die Gemüter ganz schön.
Zu Hans möchte ich sagen, sich jung fühlen wollen (!) oder sich jung zu fühlen halte ich für einen Unterschied. Regina sagt, sie fühlt sich jung. Finde ich prima.
Liebe Sigrid, auch wenn Du mich jetzt für völlig naiv hälst, die Schublade Positivdenker fällt mir bei Reginas Zeilen nicht ein. Womöglich verbinden wir auch nur ganz verschiedene Sachen mit dem, was Regina sagt. Sich über kleine Dinge freuen können ist für mich etwas ganz konkretes, warscheinlich weil ich das auch kann.
Und Kirsten will es ganz genau wissen. Also, was beunruhigt mich?
Erstens: Die Aussicht auf Einsamkeit. Mein Mann, mit dem ich seit gut dreißig Jahren lebe, ist immerhin 16 Jahre älter als ich. Auch wenn ich nicht weiß, wie alt ich werde und mein Mann mich ja auch überleben könnte, solche Gedanken sind schon manchmal da.
Zweitens: Ich weiß, dass ich arm sein werde. Wir hatten über viele Jahre nur ein Einkommen, da mein Mann als Hausmann unsere Kinder konsequent bis zum Erwachsenwerden betreut und begleitet hat. Nun habe ich zwar keine Angst vor Armut, ich werde zurechtkommen, aber eine sehr verlockende Aussicht ist es ja trotzdem nicht.
Drittens: Verlust von Attraktivität wollte ich spontan für mich ausschließen, aber das stimmt wohl doch nicht. Landläufig schön war ich noch nie und Anmache hasse ich, also was solls? Na ja, mir ist aber nicht egal, wie mein Körper aussieht. Bisher bin ich noch schlank ohne je etwas dafür getan zu haben. Irgendwann, vielleicht bald, habe ich womöglich doch eine vermanschte Figur. Ist mir nicht egal, das gebe ich zu.
Viertens: Die Erkenntnis, meine Zeit ist endlich. Ich meine jetzt noch nichteinmal die konkrete Angst vor Krankheit und Sterben, weil ich die bisher nicht kenne. Es ist eher das Wissen, Lebenszeit ist kostbar. Müsste ich meine Zeit nicht eigentlich ganz anders nutzen? Warum kann ich das nicht?
Das sind die Dinge, die mir dazu als Erstes einfallen. Nicht lupenrein, vielleicht nicht logisch und bestimmt nicht vollständig.
Liebe Grüße von Bettina.





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Kirsten

59, female

Posts: 54

Re: Älter werd ich ganz von alleine....

from Kirsten on 02/22/2009 10:48 AM

Entschuldigung fürs Doppelposting, aber mir fallen grad noch ein paar Sachen ein:

Also erstmal: Unverschämt von mir, nach Details zu fragen, ohne selbst vorzulegen... deshalb: Ein Detail, das mir einfällt: Vermutlich bedingt durch die "Wechseljahre" : Ich heule... mir rinnen die Tränen runter von kitschiger Fernsehwerbung, kindischen Gefühlsausbrüchen im Fernsehen, Geschichten über arme Hunde und Katzen im Internet.... egal was, ich heule. Mir gehts gar nicht schlecht dabei... ich fühl mich sogar gut: Weich, fühlig eben... Ist mir nur peinlich vor anderen manchmal. Arne findet das niedlich... anfangs hat er sich erschreckt. Mittlerweile lachen wir beide gerne drüber. Ist irgendwie nix schlimmes, aber fällt mir eben so ein, als ein "psychischer Effekt" meines bescheidenen Älter werdens. Aber sowas meint ihr vermutlich gar nicht, denn die "Wechslejahre" sind ja wohl nur eine Übergangsphase... hoff ich jedenfalls...

Dann möchte ich noch was anmerken:

Nach einem übergeordneten "Sinn" des Lebens oder gar eines Lebensabschnitts frage ich nicht. Ist mir nicht wichtig. Ich lebe und guck mal, was kommt.
Durch gesellschaftliche Riten zur weisen Frau erklärt zu werden... mhmmm.. Ich kenne viele alte Frauen (und Männer), die ich nicht wirklich weise finde. Noch nicht mal klug oder so... und außerdem: Wer, wenn nicht ich selbst, kann mich zu irgendwas erklären? Und muss ich das eigentlich? Muss ich mich definieren? Nö... ich finde nicht. Und schon gar nicht, muss ich mich definieren lassen. Klar werde ich von außen definiert. Auch dem begegne ich sehr neugierig und finde es spannend. Manchmal find ichs gut, manchmal find ichs doof, aber so schrecklich wichtig find ichs nicht. Außer natürlich bei den Menschen, die mir wichtig sind, also... besonders wichtig. Aber eigentlich dürfen die auch von mir denken, was sie wollen ;) Nur, sehr wichtig ist es mir dann eben...

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Kirsten

59, female

Posts: 54

Re: Mein Sein - so wie ich bin

from Kirsten on 02/22/2009 10:01 AM

Hallöchen :)

Vielleicht liegts an der Kursivschrift... ich hab doch tatsächlich beim ersten Lesen statt "Institution katholische Kirche" gelesen:
"Irritation katholische Kirche" ... *g* Obs auch Freudsche Verleser gibt? ;)

Für mich als Psychotante ist Homophobie eine therapiewürdige Störung, wie Hundephobie oder Klaustrophobie.
Und da müsste man mal überlegen, ob wir nicht mitfühlend tolerant einem verstörten Menschen wie diesem Politiker begegnen können. Nur, weil ich Hunde toll finde, hab ich ja nichts gegen Hundephobiker. Das scheint provokativ gemeint, ist aber von mir ganz ernst. (Muss man bei mir manchmal dazu sagen;) )

Ärgerlich wird es dann, wenn psychich mehr oder weniger verwirrte Menschen an Macht gelangen, und das passiert ja viel viel öfter, als uns lieb sein kann. Wenn sie dann, statt sich mal in eine seriöse Therapie zu begeben, ihre Störung in vollen Zügen auslleben und ihre Macht dazu benutzen, ihre persönliche Verwirrtheit zur Norm machen zu wollen. Das dies gelingen kann, dafür bietet die Historie reichlich Belege... und das endet mehr oder weniger schlimm.

Für mich also die Frage: Wie kann das sein, dass Demokratie solche verstörten Wesen zum Entscheidungsträger macht? Wieso kriegt dieser Mann die Stimmenmehrheit? Liegt das Übel nicht eigentlich im Wähler? Ich glaube ja. Keine oder falsche Informationen, Bildung in Maßen und von mieser Qualität, gepaart mit Zukunftsangst und verzweifeltem "Dazu-gehören-wollen"... das ist der Stoff, aus dem viele Wähler gemacht sind. Nicht nur in Utah ;)

Helfen könnte Bildung und Information, die dazu führt, Relativitäten zu erkennen statt Wirklichkeit festzulegen. Fragen stellen lernen, statt Antworten auf alles geben zu können.

Das fällt mir dazu so ein...

Lieben Gruß

Kirsten




Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
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Kai

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Posts: 12

Re: Mein Sein - so wie ich bin

from Kai on 02/22/2009 09:42 AM

Ja, Hermann, ich habe diese erschreckenden Äußerungen auch schon gelesen und verfolge diese und ähnliche Entwicklungen immer auf der Homepage des "schwulen und Lesben Verband in Deutschland" www.lsvd.de


Der Papst hat ja aber auch erst kürzlich wieder eine so tolle Rede gehalten und seine ablehnende Haltung zu Homosexuellen kund getan. Ich habe mal einen Bericht dazu raus gesucht:

«Die Kirche soll die Menschen auch vor der Selbstzerstörung schützen», erklärte Papst Benedikt XVI. bei seinem traditionellen Jahresrückblick in Rom. Der 81-jährige Pontifex sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, dass es daher genau so wichtig sei, die Menschheit vor homo- und transsexuellen Verhalten zu schützen wie den Regenwald vor der Vernichtung zu bewahren. «Die Regenwälder haben ein Recht auf unseren Schutz. Aber der Mensch als Kreatur hat nicht weniger verdient.» Demnach bedrohe Homosexualität die Menschheit ebenso wie die Zerstörung der Regenwälder. Jedes Verhalten, das über die traditionelle heterosexuelle Beziehung hinausginge, «vernichtet Gottes Werk», erklärte der Papst weiter. Es brauche eine «Ökologie des Menschen», die den von Gott gewollten Prinzipien entspreche.

Homosexuellen-Organisationen empört

Der offiziellen Linie der katholischen Kirche zufolge ist Homosexualität keine Sünde, gleichgeschlechtliche Beziehungen aber schon. Die Kirche ist gegen die homosexuelle Ehe. Noch im Oktober bezeichnete ein hochrangiger Beamter des Vatikans Homosexualität als «eine Abweichung, eine Unregelmässigkeit, eine Wunde». In der Zwischenzeit haben sich Homosexuellenverbände in ganz Europa zu Wort gemeldet und den Papst kritisiert. Mit seiner Haltung schüre Benedikt XVI. den Hass gegen Homosexuelle.


Quelle Tagesanzeiger *klick mich*


Ich hoffe einfach sehr, dass solch dummen Aussagen immer weniger werden und immer mehr Menschen toleranter und offener für andere Lebensformen werden, über ihren Tellerrand hinweg sehen...


Liebe Grüße, Kai

Mach mit - Welt Aids Tag 1.12.

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Kirsten

59, female

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Re: Älter werd ich ganz von alleine....

from Kirsten on 02/22/2009 09:35 AM

Hallöchen :)

Na, dann mal immer her damit, mit dem "Eingemachten" ;) Was ist es denn genau, was das älter werden so schwierig macht? Was sind die "psychologischen Prozesse", die nicht von allein passieren? Was sind das für Grenzen, die eingerissen werden müssen?

Ist das denn nicht toll, die Ruhe und Gelassenheit? Nicht mehr so vielem hinter her zu jagen, langsamer zu ticken und irgendwie bewusster, so viele "Aufreger" nicht mehr ganz so aufregend zu finden...?

Ich frage das (so ähnlich) ja viele Freundinnen, die mehr oder weniger älter sind als ich... bisher habe ich in meiner Antwortkiste: Verlust von Attraktivität, Verlust von Fitness, und dann mit viel Abstand mal sowas wie Verlust beruflicher Aufstiegschancen (aber auch andersrum: Im Alter beruflich eher ernst genommen werden) und natürlich die Furcht vor Einsamkeit, vor Armut, vor Krankheit und Schmerzen und ... Angst vor dem nahenden Ende.

Fast alle meiner älteren Freundinnen tun irgendwie was, um "jung zu bleiben", von Sport über Diät zu Kosmetik bis zu jüngeren Partnern und Designerklamotten. Und alle sagen, sie haben ein Problem mit dem älter werden.
Für mich ist es wie oben beschrieben, ein Dämon, den ich nicht verstehe.
Was ist es bei Euch? Was ist denn mit dem älter werden? Erzählt mal bitte! (Wenn ihr mögt) Ich möchte das wissen.

Lieben Gruß

Kirsten

Doch wenn ich vor der Dummheit die Augen verschlösse, wäre ich mit dafür verantwortlich, dass sie ins Kraut schießt.
Die wuchert nämlich schon beim Hingucken, aber was glaubt Ihr, wie die wuchert, wenn Ihr wegguckt
(Hermann Prignitzer)

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Prignitzer43
Admin

80, male

Posts: 35

2. Nachricht

from Prignitzer43 on 02/22/2009 03:30 AM

Der Betreiber yooco.de hat hier folgenden Vermerk angebracht: >Bitte achte in deinem Beitrag auf die Rechtschreibung, Grammatik und Freundlichkeit gegenüber anderen.<

Abgesehen davon, dass dieser Vermerk grammatikalisch fehlerhaft ist, es hat zu heißen "sowie Freundlichkeit...", und nicht "und", denn so wie der Vermerk jetzt dasteht, sollen wir auch auf die Rechtschreibung und Grammatik gegenüber anderen achten. - Ja? Wie macht man das?

Diesen Vermerk kann ich nicht löschen. Ich kann dazu nur sagen, nicht die Rechtschreibung und die Grammatik zählt bei einem Beitrag, sondern der Gehalt einer hier veröffentlichten Äußerung. Und wenn ein Beitrag durch eine fehlerhafte Rechtschreibung oder Grammatik missverständlich werden sollte, können wir nachfragen. Schon ist das Problem aus der Welt.
Und was die Freundlichkeit angeht... ja, freundlich sollten wir miteinander umgehen, aber nicht in dem Sinne: 'Ja nicht irgendwo ins Fettnäppchen treten.' Zumal: Auf alle Empfindlichkeiten einer oder eines Anderen kann niemand achten. Auch da sollte gelten, sich nicht beleidigt zurückziehen, sondern nachhaken.

Liebe Grüße -

Euer Hermann, der übrigens den yooco-Vermerk zunächst gar nicht so richtig wahrgenommen hat; Bettina hat mich darauf angesprochen.

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Prignitzer43
Admin

80, male

Posts: 35

Re: Mein Sein - so wie ich bin

from Prignitzer43 on 02/22/2009 02:58 AM

Eine "Schreckensmeldung" zu diesem Thema, das Kai hier angeschnitten hat. Nun kann man sagen, Chris Buttars, von dem da die Rede ist, ist in seiner Krassheit eine Ausnahme. - Ja, das ist er, kein Zweifel. So derb laut geht's nur selten zu. Aber die Homophobie hat momentan tatsächlich weltweit Hochkonjuktur. Nicht nur bei den Mormonen. Auch Benedikt XVI. haut beispielsweise zur Zeit kräftig in dieselbe Kerbe. Und mit ihm im Bunde viele sogenannte Würdenträger in der Institution "Katholische Kirche". Da grassiert momentan auch wieder eine Behauptung, von der ich gutwilliges Schaf annahm, sie sei inzwischen endlgültig aus der Welt, und diese Behauptung heiißt: "Schwulsein ist heilbar", was den Schluss zulässt: "Schwulsein ist eine Krankheit". - So, und nun lest mal, was ich bei queer.de, dem schwulen Online-Magazin, vorgestern gefunden habe.




19.02.2009 queer.de
Senator aus Utah: Schwule sind „größte Bedrohung“ weltweit

Chris Buttars, Senator des Mormonenstaates Utah, erklärte in einer Fernseh-Dokumentation, Schwule seien "wahrscheinlich die größte Bedrohung" für Amerika und die Welt.

"Das ist der Anfang vom Ende", erklärte der Republikaner in einer bislang noch nicht ausgestrahlten Dokumentation. Es wurden allerdings Teile des Interviews bereits veröffentlicht. Darin warnt Buttars: "Es ist viel schlimmer als früher: Sodom und Gomorrha waren ein lokales Ereignis. Das hier ist weltweit." Der Senator verglich Homosexuelle dabei mit islamischen Fundamentalisten und erklärte, sie hätten keine Moral. "Homosexualität wird immer eine sexuelle Perversion bleiben. Und wenn man das sagt, flippt jeder aus. Das ist mir aber egal." Schwule und Lesben charakterisierte der Senator als "gemein": "Sie wollen darüber sprechen, wie man nett sein soll. Aber die sind die gemeinsten Scheißer, die mir je begegnet sind." Schwule Aktivisten wollten eigentlich keine "Gleichheit", sondern "Überlegenheit", so Buttars.

Homo-Gruppen und demokratische Politiker kritisierten die Aussagen Buttars scharf. Sie wollen nun eine Unterschriftenkampagne gegen den Senator organisieren.

In den vergangenen Jahren hatte sich Buttars stets gegen Homo-Gesetze gewehrt. Erst letzte Woche wurde der Antrag auf ein Antidiskriminierungsgesetz im Parlament abgelehnt. Buttars erklärte in der neuen Dokumentation selbstbewusst: "Ich habe jedes derartige Gesetz gekillt, das in den vergangenen acht Jahren eingebracht wurde."

Der 66-Jährige hatte bereits zuvor mit seinen Äußerungen für Aufregung gesorgt. So brachte er im vergangenen Jahr die Schwarzen-Organisation National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) gegen sich auf, als er bei einer Debatte um ein Schulfinanzierungsgesetz sagte: "Das Baby ist schwarz. Es ist ein dunkles, ekelhaftes Ding." Trotzdem konnte er seinen Wahlkreis im Nordwesten Utahs nach der Kontroverse mit 49,6 Prozent der Stimmen knapp halten. Sein demokratischer Gegenkandidat erreichte nur 45,1 Prozent.

Utah zählt zu den konservativsten Staaten der USA. Bis 2003 wurde hier homosexuelles Verhalten offiziell noch mit bis zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe geahndet. (dk)



Na, Kai, ist das nicht eine schmackhafte Meldung?

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SigridEbert

71, female

Posts: 24

Re: Älter werd ich ganz von alleine....

from SigridEbert on 02/21/2009 10:27 PM

Liebe Regina,

natürlich kannst Du bei Deiner Einstellung bleiben - es ist ja Deine ;-)

Dennoch haben wir, Hans und auch ich, ebenfalls eine Einstellung zu diesem Thema, betrifft es uns doch auch beide ;-) und natürlich gehen wir auf unsere Weise mit diesem Thema um...

Und wenn ich Hermann richtig verstanden habe, geht es hier in dieser Gemeinschaft vor Allem und im Besonderen ums Detail! Das war und ist genau sein Anliegen - weg von der Oberfläche und mal tiefer graben und schauen, was da zum Vorschein kommt - wer bereit ist da hin zu schauen, ist hier genau richtig! :-)

Das ist es, was ich an der noch ganz jungen Gemeinschaft schätze - weg vom "Jubeln" und "Glattbügeln", und mal wirklich ans "Eingemachte" gehen.

Das ist sicher nicht jedermanns Sache, das muss es auch nicht... Doch es ist wichtig, diese Möglichkeit zu haben...


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Kai

42, male

Posts: 12

Re: Mein Sein - so wie ich bin

from Kai on 02/21/2009 10:21 PM

Guten Abend Sigrid,

nochmals Danke für Deine Antwort ;-)

Ich denke wie Du, dass viele Menschen schonmal pauschal auf das Thema Schwule und Lesben mit Vorsicht reagieren, einfach weil sie denken, dass das so sein muss. Wenn man dann tiefer ins Gespräch einsteigt oder aber sich gar bei Ihnen als einer von den Schwulen outet, dann sehen die Reaktionen sofort ganz anders aus. Ich habe bisher oft die Erfahrung machen dürfen, dass Vorurteile gegenüber uns Homos schnell beiseite gelegt werden, sobald man einen persönlich kennt. Meiner Meinung nach spielt da viel Unsicherheit eine Rolle und bei heterosexuellen Männern, dass sie selbst für schwul gehalten werden könnten, wenn sie sich zu positiv über Schwule äußern. Dumm, aber wohl leider wahr.

Also hoffen wir durch offene Gespräche auf einen Abbau dieser Homophobie und auf mehr Toleranz im Alltag :-)

Mach mit - Welt Aids Tag 1.12.

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SigridEbert

71, female

Posts: 24

Re: Mein Sein - so wie ich bin

from SigridEbert on 02/21/2009 10:10 PM

Lieber Kai,

ich finde es wunderbar, dass Du Deinem Bedürfnis nachgegeben hast und Dich hier so ausführlich über Dein "so sein" auslässt.

Es ist wichtig viel darüber zu reden und darüber zu berichten, damit mit all diesen Vorurteilen, wie - wer ist der Mann und wer ist die Frau in einer schwulen Beziehung - aufgeräumt wird. Ich glaube, der beste Weg ist immer noch Information, Aufklärung und Austausch mit Betroffenen. Was fehlt ist ein natürlicher Umgang miteinander - immer wieder treffe ich auf Menschen, die bei dem Thema "Schwule/Lesben" merkwürdig reagieren und ich dann ziemlich ungehalten werde, weil ich das unangemessen finde.

Auf Grund meiner Reaktion lenken viele dann ein und werden zugänglicher. Mich beschleicht da der Verdacht, dass die meisten erst mal so reagieren, weil sie glauben, dass das erwartet wird. Wenn sie dann merken, das sie damit auf dem Holzweg sind, erfährt man Erstaunliches - das sie das entspannter sehen, als es anfänglich den Anschein hatte.

Da frage ich mich: was soll das denn? Wo ist das Problem? Wieso können sie nicht einfach ehrlich und direkt sein? ich finde das alles ziemlich verlogen!

Mir persönlich sind schwule Männer besonders sympathisch, weil ich einen leichten Zugang zu ihrer Denkweise und ihrer Gefühlswelt finde, was ich nicht generell über hetero Männer sagen kann. Außerdem ist ein Umgang für mich als Frau mit schwulen Männern, die ich sehr mag, völlig stressfrei, ich weiß genau, dass sie mir nicht an die "Wäsche" wollen und kann auf eine Weise mit ihnen umgehen, die bei hetero Männern undenkbar wäre, wenn ich mich nicht "aufreißen" lassen will.

Für mich ist das ein sehr entspannter, schöner und auch sinnlicher Umgang, den ich sehr genieße, und das sollte hier an dieser Stelle auch mal gesagt werden. Wir können also nur gewinnen, wenn wir uns endlich so annehmen wie wir sind und uns gegenseitig Achtung und Respekt entgegen bringen.

ich umarme Dich liebevoll

Sigrid


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